Nadine Zimmermann
Naturheilverfahren Akupunktur Coaching
 

Diagnostik

 Mein Ziel ist immer die Behandlung der Ursachen Ihrer Beschwerden. Um diese zu erkennen, ist je nach Erkrankung auch eine labordiagnostische Untersuchung Ihres Bluts oder Ihres Urins erforderlich.

Labordiagnostik

Die naturheilkundliche Labordiagnostik ist deutlich umfangreicher als die gewohnte Diagnostik in der Schulmedizin und versucht, ein ganzheitliches Bild über das Geschehen in Ihrem Körper zu gewinnen. So kann ich aus mehreren Perspektiven Ursachenforschung betreiben und mehr über Ihr persönliches Krankheitsbild erfahren.
Dazu lasse ich verschiedene Körpersubstanzen wie Stuhl, Urin, Blut, Speichel oder Atemgas auf ihre genaue Zusammensetzung hin untersuchen.
Dazu arbeite ich mit den renommierten Labor Biovis zusammen.  Schwerpunkte sind je nach Beschwerden und Verdacht auf bestimmte Erkrankungen zum Beispiel folgende:

  • Blutuntersuchungen
  • Vollblutmineralanalyse bei Verdacht auf Vitalstoffmangel
  • Vitaminstatus
  • Fettsäurenstatus
  • Eiweißprofil
  • Parasitenlast
  • Virenlast
  • Schwermetalluntersuchungen
  • Hormonprofile
  • Fettstoffwechselprofile
  • Burnoutprofile
  • Nitrostress
  • Urinuntersuchungen
  • Stressprofile im Urin bei Verdacht auf Hormonstoffwechselstörungen
  • Darmstuhlbefund bei Verdauungsbeschwerden
  • Mikrobiomuntersuchungen
  • Speicheluntersuchungen

 

Blut :
Die Blut – Diagnostik ist ein wichtiges Instrument in der Erkennung von Ungleichgewichten oder Störungen im Körpersystem. Auch ein Behandlungserfolg ist jederzeit „schwarz auf weiß“ nachprüfbar. Blut – Diagnostik dient zudem der Früherkennung von latenten Krankheitsprozesse, die noch keine Befindlichkeitsstörungen hervorrufen.
Nachfolgende Liste und Beschreibungen der Laborparameter kann unter anderem in der Blut – Diagnostik von Interesse sein.

Hämatologischer Status = Großes Blutbild
Das große Blutbild stellt unter anderem
die Mengenbeziehungen zwischen weißen und roten Blutkörperchen (Leukozyten und Erythrozyten),
rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) und Hämatokrit sowie
der prozentualen Aufteilung der weißen Blutkörperchen auf ihre Bildungsstätten und Aufgabenbereiche (Differenzialblutbild) dar.
Das Differenzialblutbild erlaubt u. a. gezielte Aussagen zu Abwehrbereitschaft und anämischen Zuständen.

Mineralien und Blut – Diagnostik
Diese Untersuchung von hauptsächlich im Blut und im Gewebe vorkommenden Mineralien Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Kupfer erlaubt Aussagen zu Mangelzuständen und Intoxikationen. Daraus lässt sich die Erhebung von Verdachtsmomenten wie gastrointestinale Resorptionsschwäche, Intestinal-mykose, hormonelle und vegetative Dysregulation ableiten.

Nierenstoffwechsel
Untersucht werden Gesamt-Eiweiß, Harnsäure, Harnstoff, Kreatinin und Rest-N.
Sie lassen u. a. mögliche Nierenschwächen, harnsaure Diathese, Gicht, Belastungen im Wasserhaushalt, im Eiweiß-, Haut- und Muskelstoffwechsel und spezifische Ernährungsfehler erkennen.

Enzyme, Transaminasen
Das Spiegelbild der Funktionsweise innerer Organe wie Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse und Herz kann über die Werte Alkalische Phosphatase, alpha-Amylase, gamma-GT, Gesamt-CK, CK-MB, Glukose, GOT, GPT, GLDH, LDH und Lipase betrachtet werden.
Untersuchungsziel ist die Status Bestimmung beispielsweise von:

  1. Stauungen im Leber-Galle-Bereich, akute Cholestase und Cholangitis,
  2. toxische Leberbelastungen, Leberparenchym-schäden,
  3. Pankreasinsuffizienz, Pankreatitis, Diabetes mellitus,
  4. Belastungen im kardiologischen und glandulären System sowie im Muskel- und Skelettstoffwechsel.


Fettstoffwechsel
Gesamt-Cholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin, LDL/HDLQuotient und Triglyceride geben Hinweise auf Fettstoffwechselstörungen, Eiweißspeicherkrankheiten und arteriosklerotische Gefäßwandbelastungen.

Blut – Diagnostik und Entzündungsparameter
Das C-reaktive Protein (CRP) ist als unspezifischer Entzündungsmarker mit sehr kurzer Halbwertzeit geeignet als Verlaufsparameter bei akuten entzündlichen Erkrankungen (bakterielle Infektionen, reaktive Arthritiden, rheumatisches Fieber), aber auch bei der chronischen Polyarthritis (Rheumatoide Arthritis).

Allergien und Pseudoallergien (Nahrungsmittelunverträglichkeiten)
Bezüglich der Ursachenfindung allergischer Symptome sowie von Haut- und Schleimhauterkrankungen ist es empfehlenswert zuerst folgende Fragen zu stellen:
Liegt eine Übersensibilität des Immunsystems im Sinne einer echten Immunglobulin E vermittelten allergischen Reaktion vor?
Oder liegt eine Unfähigkeit des Stoffwechsels vor, bestimmte Nahrungsmittel bzw. Nahrungsmittelbestandteile zu verarbeiten?
Zum Stoffwechsel zählen alle Vorgänge, die in der Lage sind, die „Stoffe“, die wir essen und trinken, in eine Form zu „wechseln“, die der einzelnen Körperzelle als Nahrung dient. Eine große Rolle spielen die Verdauungssäfte von oben (Magen), die Verdauungssäfte von rechts (Leber/Galle) und die Verdauungssäfte von links (Bauchspeicheldrüse).
Folgende Fragestellung gibt weiteren Aufschluss:
Ist das darmassoziierte Immunsystem unfähig, in den Mastzellen der Schleimhäute das körpereigene Antihistaminikum Diaminooxidase, die Laktose aufspaltende Laktase und andere Enzyme zu bilden, oder reagiert es mit Entzündungen auf unerwünschte Reize?
Ist es das dysbakterielle Darmmilieu mit einer alkoholisch- und fäulnisgärenden Hefepilz- und Schimmelpilzflora?
Die Differenzierung der verschiedensten möglichen Ursachen ist Voraussetzung für eine heilerfolgreiche Therapie.
Im Rahmen der Blutanalyse empfehle ich daher zur ganzheitlichen Betrachtung die Bestimmung der oben genannten Mineralien und hämatologischen Werte, der Leber-Galle-, Bauchspeicheldrüsen-, Fettstoffwechsel- und Entzündungsparameter.
Im Rahmen einer Stufendiagnostik können spezifische IgE-Rast-Tests oder Nahrungsmittelintoleranztests (Nahrungsmittelscreening- IgG-Test auf Unverträglichkeit) durchgeführt werden. Aber nur wenn vorgenannte Analysen Fragen offen lassen.
Immunglobuline bei Erkrankungen des Immunsystems
Außer dem Schleimhaut-Immunglobulin A und dem Allergie-Immunglobulin E kennen wir die Immunglobuline G und M.
Das IgG als Antikörper der sekundären Immunantwort ist erhöht bei chronischen und akuten Infekten und bei Hepatopathien, insbesondere bei der chronischen aggressiven Hepatitis und bei der Leberzirrhose. Deutlich erhöhte IgG-Werte finden sich auch bei monoklonaler Gammopathie, Autoimmunerkrankungen und Tumoren. Zu niedrige Werte können Hinweis auf ein nephrotisches Syndrom, Proteinverlust-Zustände, Antikörpermangel- Syndrom und Immunsuppression sein.
Das IgM als Antikörper der primären Immunantwort ist erhöht bei akuten Infektionen, akutem Schub einer chronischen Entzündung, bei primär biliärer Leberzirrhose und akuter Hepatitis. Deutlich erhöhte Werte können auch Hinweis auf Tumorerkrankungen, monoklonale Gammopathie und Autoimmunerkrankungen sein. Niedrige IgM-Werte sind Hinweis auf eine Reduzierung der Infektabwehr, stark erniedrigte Werte finden sich auch bei chronisch-lymphatischer Leukämie und Immunsuppression.
Bei deutlich von der Norm abweichenden Werten sind Kontrolluntersuchungen und eine differenzialdiagnostische Abklärung angeraten.

Blut – Diagnostik und Schilddrüsenerkrankungen
FT3 (Freies Trijodthyronin), FT4 (Freies Thyroxin) und TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) sind Instrumente zur Ermittlung von Hyperthyreose, Hypothyreose, Jodmangelsyndrom und Jodmangelstruma.
Bei Verdacht auf proliferative Prozesse der Schilddrüse ist die zusätzliche Bestimmung des Thyreoglobulins notwendig.
Bei Verdacht auf entzündliche Prozesse der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis) ist die zusätzliche Bestimmung die TPO-AK (Thyreoidea-Peroxidase-Auto-AK, früher: Mikrosomale SD-AK) wichtig.
Zu beachten ist, dass unter der Einnahme von Schilddrüsenhormonen (L-Thyroxin®, Euthyrox® u.a.) die Schilddrüsenwerte nicht der tatsächlichen Situation entsprechen. Insbesondere das TSH und die TPO-AK werden durch die Einnahme kosmetisch beeinflusst, es werden niedrigere Werte gemessen.

Nebennierenrindenfunktionalität
Bei vegetativer und psycho-sensitiver Symptomatik sowie nach Durchführung einer Corticoid- Therapie ist zur Überprüfung der Nebennierenfunktionalität die Bestimmung des Cortisols und des DHEA-Sulfats unerlässlich.

Rheuma in der Blut – Diagnostik
Die ANA (Antinukleäre Antikörper) und die CCP-AK (Cyclische citrullinierte Peptid-Antikörper) dienen der differenzialdiagnostischen Abklärung,
ob Schmerzzustände im Binde- und Stützgewebe bzw. im Skelettstoffwechsel arthrotische oder neuralgische Ursachen haben
oder autoimmunbedingt sind (Rheumatoide Arthritis, Kollagenosen).

Metabolisches Syndrom
Bei der Symptomatik Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes (auch latent), Hypertonie und Durchblutungsstörungen sollten zusätzlich die Parameter Homocystein (Schädigung der Blutgefäße), Lipoprotein (a) (Fettstoffwechselstörung) und HbA1c  (Langzeit-Blutzuckerwert) bestimmt werden.
Es gilt der Grundsatz: Je unklarer die Anamnese, desto umfassender die Diagnose.
Blut – Diagnostik zur Verlaufskontrolle nach Therapie – Etappen ist aus meiner Sicht sehr empfehlenswert.


Speichel:

Speichel – Diagnostik dient vor allem der Bestimmung von Hormonen.
Allgemeines zu Hormonen
Hormone sind Botenstoffe des Körpers, die viele lebenswichtige Aufgaben in unserem Körper erfüllen. Sie regeln den Stoffwechsel, den Blutzuckerspiegel, den Blutdruck, die Herzfrequenz, die Körpertemperatur und noch eine Vielzahl anderer Abläufe. Hormone haben auch Einfluss auf unsere Gefühle und unsere Stimmung.
Ein ausgewogenes Verhältnis der Hormone ist entscheidend dafür, ob wir uns gesund fühlen.

Hormondiagnostik aus dem Speichel
Die Hormondiagnostik aus dem Speichel (Saliva-Test) ist für folgende Hormone gut geeignet.
Nebennierenrindenhormone (Stresshormone) Cortisol und DHEA und
die Geschlechtshormone Östradiol, Progesteron und Testosteron, sowie
Melatonin.
Für diese Hormongruppen ist die Konzentrationsbestimmung aus dem Speichel sinnvoller als aus dem Blut.
Aussagekräftig ist aber nur die Konzentration der ungebundenen, biologisch aktiven Hormone, die im Speichel vorzufinden sind.

Durchführung der Speichel – Diagnostik
Bei einer Hormonbestimmung aus dem Speichel bekommen sie von mir ein Probeentnahmeset mit nach Hause und können dort bequem und in Ruhe die Probenentnahme selbst durchführen. Das ist sinnvoll, da für die genaue Bestimmung des Hormonspiegels vorgegebene Entnahmezeiten eingehalten werden sollten.
Vorteile der Hormonbestimmung aus dem Speichel
Die Probenentnahme ist schnell und schmerzlos. Der Vorteil der Hormonbestimmung aus dem Speichel ist besonders aussagekräftig, da hier der freie, biologisch aktive Teil der Hormone ermittelt werden kann. Diese spiegeln die aktuelle Hormonregulation wieder und selbst kleine Unregelmäßigkeiten können so erkannt werden.
Die Hormonbestimmung aus dem Speichel ist in meiner Praxis ein gutes Instrument, um hormonellen Ungleichgewichten auf die Spur zu kommen. Sie ist eine sinnvolle Ergänzung in der ganzheitlichen Diagnostik, um daraus die weiterführende naturheilkundliche Therapie für Sie abzuleiten.

Wann könnte eine Hormonbestimmung aus dem Speichel sinnvoll sein?
Eine Hormonbestimmung aus dem Speichel könnte bei folgenden Beschwerden in Betracht kommen

  • Abgeschlagenheit, Stressanfälligkeit, morgendliche Antriebslosigkeit, Depressionen, Burn-Out
  • Gewichtsproblemen
  • Infektanfälligkeit
  • Libidostörungen, Potenzprobleme, Prostatabeschwerden
  • Kontrolle bei Hormonersatztherapie oder Einnahme hormoneller Verhütungsmittel (Pille)
  • Wechseljahrsbeschwerden, Menstruationsprobleme, PMS, unerfüllter Kinderwunsch, Myome
  • Haut- und Haarprobleme
  • Osteoporose
  • Schlafstörungen


Bei der Stuhl – Diagnostik widmen wir uns der Darmflora. Die Darmflora entscheidet über unsere Gesundheit.


In unserem Darm leben mehr als 100 Billionen Darmbakterien. Die Stoffwechselleistung der Darmbakterien ist größer als die Stoffwechselleistung der Leber.  Sie entscheidet auch über 75%  unseres Immunsystems. Darmbakterien spielen eine bedeutende Rolle in der Regulation unseres Stoffwechsels und entscheiden darüber, wie gut oder wie schlecht unsere Nahrung verwertet wird.
Eine ausgeglichene, gesunde Darmflora besteht überwiegend aus nützlichen, sich positiv auf den Körper auswirkenden Bakterien. Nützlich Bakterien halten unerwünschte, sich negativ auf unsere Gesundheit auswirkende Bakterien in Schach.
Die Gesamtheit aller Mikroorganismen im Darm nennt man Mikrobiom.
Zu den Aufgaben des Darm – Mikrobioms gehören:
Immunmodulation
Bildung von Vitaminen
Synthese essentieller Aminosäuren
Unterstützung der Verdauung und Fermentation von Ballaststoffen
Versorgung der Darmepithelien mit Energie – insbesondere Butyrat
Anregung der Darmbewegungen
Entgiftung von Umweltgiften, Medikamenten und Schwermetallen
Verstoffwechselung von Hormonen und Gallensäuren
Kommt die Darmflora aus dem Gleichgewicht, tritt eine Darmfehlbesiedlung auf. Erfahrungsgemäß führt eine Darmfehlbesiedlung nicht nur zu Darmbeschwerden wie Durchfall, Verstopfung und Blähungen sondern auch zu Erkrankungen, die vielleicht auf den ersten Blick nichts mit unserem Darm zu tun haben.
Dazu können unter anderem Depressionen, Demenz, Autoimmunerkrankungen wie die Hashimoto Thyreoditis, allergische Erkrankungen und Hautprobleme zählen.
Eine Darmfehlbesiedlung kann auch zum metabolischen Syndrom mit Übergewicht, einer Fettleber und der Entwicklung von Herz-Kreislauferkrankungen führen.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Darm und Darmbakterien im Gleichgewicht sein müssen, um Risiken oben genannter Erkrankungen in den Griff zu bekommen.
Die Stuhl – Diagnostik erfolgt qualifiziert und umfassend durch ein Labor
Mit der Stuhluntersuchung decken wir unter anderem folgende Untersuchungsziele ab:
Die Zusammensetzung der Darmflora (Bakterienbesiedelung der Darmschleimhaut)
Unverträglichkeiten von Histamin, Lactose, Fructose, Gluten
Ursachenforschung bei Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Allergien, Neurodermitis, Lebensmittelallergien
Menge und Art von Pilzsporen
Entzündungsmarker
Krebsfrüherkennung Tumor-M2-PK Marker
Bauchspeicheldrüsen- und Gallefunktion
Sofern eine Stuhluntersuchung aufgrund Ihrer Beschwerden angebracht erscheint, erhalten Sie von mir
das Material zur Entnahme und zum Versand der Stuhlprobe,
die genaue Anleitung zur Probenentnahme
den Probenbegleitschein mit den vorher festgelegten zu untersuchenden Laborparametern.
Ihre Probe für die Stuhl – Diagnostik gewinnen Sie zuhause in Ruhe und senden sie selber an das Labor. Die Untersuchung im Labor dauert in der Regel etwa eine Woche.


Die Urin – Untersuchung gehört seit alters her zu den wichtigen Untersuchungen dazu.
Urin ist ein ganz besonderer Stoff, der bei seiner Analyse bereits viel über den Gesundheitszustand eines Menschen aussagt.
Die Urin – Untersuchung lässt schon allein durch Farbe, Geruch, Schaum sowie eventuelle Schwebstoffe oder Kristalle bzw. Sedimente, okkultes (verstecktes und daher für das bloße Auge nicht sichtbares) Blut Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand des Patienten zu.
Durch den Combur Schnelltest ist es möglich unter anderem folgende Parameter zu ermitteln:

  1. spezifisches Gewicht,
  2. pH-Wert,
  3. Nitrit,
  4. Protein,
  5. Albumin,
  6. Erythrozyten, Hämoglobin,
  7. Leukozyten,
  8. Glucose,
  9. Ketone,
  10. Urobilinogen und
  11. Bilirubin.

Dieser Test hat eine wesentliche Bedeutung in der orientierenden Vordiagnostik und auch in der Verlaufskontrolle.
Vorteile der Urin – Untersuchung
Die Urin – Untersuchung dient als Ausgangspunkt für die weiterführende Diagnostik mit mikroskopischen, bakteriologischen oder klinisch-chemischen Analysen des Urins.
Die Urindiagnostik hat ihren festen Platz in der Früherkennung (Screening) von Erkrankungen der Nieren und Harnwege, der Leber, des Herz-Kreislauf-Systems und Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels.
Die Informationen der einzelnen Testfelder liefern Hinweise auf eventuelle Störfaktoren.
Die regelmäßige Verlaufskontrolle kann beispielsweise den Typ-I-Diabetiker dabei unterstützen, Veränderungen im metabolischen Status rechtzeitig zu erkennen und darauf reagieren zu ­können.
Bluthochdruck-Patienten mit ­einem erhöhten Risiko für Nierenschäden profitieren von einer frühzeitigen Erkennung einer Mikroalbuminurie.
Mikroalbuminurie bezeichnet die Ausscheidung von geringen Mengen Albumin (Eiweiß = Protein) (20 bis 200 mg/l oder 30 bis 300 mg pro Tag) mit dem Urin.
Bei Menschen mit Diabetes mellitus oder Bluthochdruck wird eine Mikroalbuminurie bei etwa 10 bis 40 % der Betroffenen gefunden. Mikroalbuminurie ist die milde Form der Proteinurie.
Erläuterung Combur Test Parameter zur Urin – Untersuchung

Spezifisches Gewicht
Das spezifische Gewicht (Dichte) des Urins gibt Auskunft über die Ausscheidung gelöster Bestandteile und dient als Maß für die Aufkonzentrierungs­fähigkeit der Niere.
Obwohl das spezifische Gewicht eine physikalische Größe ist, kann eine chemische Abschätzung erfolgen. Das Reaktions­feld des Teststreifens ent­hält einen Polyelektrolyten. An diesen Polyelektrolyten findet der Austausch der im Urin gelösten Kationen gegen Pro­tonen statt. Die verdräng­ten Protonen reagieren anschließend mit einem Bromthymolblau-Indikator und bewirken durch die pH-Änderung einen Farbumschlag von Blaugrün zu Gelbgrün. Die Erfassung der nicht-ionisierten Bestand­teile wie Glucose, Proteine oder Harnstoff erfolgt allerdings nicht korrekt.
Das spezifische Gewicht von Urin liegt normalerweise zwischen 1,010 und 1,025 g/l, schwankt aber erheblich. Es sollte bei der Beurteilung aller übrigen Testfelder berücksichtigt werden, um eine Fehlinterpretation infolge einer zu hohen oder zu geringen Harnkonzentration zu vermeiden.

pH-Wert
Der pH-Wert des Urins schwankt täglich etwa zwischen 4,6 und 7,5. Daher hat eine einzelne pH-Messung im Spontanurin nur eine eingeschränkte Aussagekraft.
Eine besonders eiweißreiche Ernährung macht den Urin sauer, während viel Gemüse den pH-Wert in den alkalischen Bereich verschiebt.
Ein dauerhaft auffälliger pH-Wert kann auf einen gestörten Säure-Basen-Haushalt hinweisen, ein wiederholt ­alkalischer pH-Wert ist verdächtig für einen Harnwegsinfekt.
Im Testfeld kann der pH-Bereich von 5 bis 9 durch die Mischung der Indikatorfarbstoffe Methylrot, Bromthymolblau und Phenolphthalein von Orange (sauer) über Gelb nach Grün und Blau (basisch) dargestellt werden.

Nitrit bei Harnwegsinfekt
Nitrit ist im Urin physiologisch nicht nachweisbar.
Etliche gramnegative Bakterien können jedoch im Urin enthaltenes Nitrat zu Nitrit reduzieren.
Hierzu zählen neben Escherichia coli auch die Gattungen Proteus, Klebsiella und Citrobacter, die häufigsten Erreger von Harnwegsinfektionen.
Ein positives Nitrit-Testfeld weist somit immer auf einen bakteriellen Harnwegsinfekt (Urethritis), eine Blasenentzündung (Zystitis) oder Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) hin.
Umgekehrt schließt ein negativer Nitritnachweis einen bakteriellen Infekt nicht aus, da Staphylokokken, ­Enterokokken, Pseudomonaden und Gonokokken ebenfalls entsprechende Infektionen hervorrufen, aber kein oder nur wenig Nitrit bilden.
Unter ­einer begonnenen Antibiotikatherapie kann die Keimzahl bereits so stark ­reduziert sein, dass der Nitritnachweis negativ ausfällt.
Im Testfeld reagiert das Nitrit im Urin im sauren Milieu mit Sulfanilamid zu einer Diazonium-Zwischenstufe und über eine Kupplungsreaktion mit 1,2,3,4-Tetrahydrobenzochinolin-3-ol weiter zu einem roten Diazo-Farbstoff, der das weiße Testfeld rosa färbt. Eine weitere Farbabstufung erfolgt nicht, jede Rosafärbung gilt als positiv (qualitativer Nachweis).

Protein als unspezifischer Parameter
Das Testfeld für Protein erfasst nicht den gesamten Proteingehalt, sondern reagiert fast ausschließlich auf Albumin.
Glykoproteine, intakte Immunglobuline sowie die beim multiplen Myelom hochkonzentriert ausgeschiedenen niedermolekularen Immunglobulin-Leichtketten (Bence-Jones-Proteine) werden nicht erfasst.
Als obere Grenze der physiologischen Proteinausscheidung werden 150 mg bei Gesunden und bis 300 mg pro Tag bei Schwangeren für das Gesamteiweiß und 30 mg pro Tag für Albumin angesehen.
Eine höhere Ausscheidung wird als Proteinurie bezeichnet. Eine vorübergehende Proteinurie durch starke körperliche Anstrengung, Schwangerschaft oder Fieber ist klinisch nicht relevant. Hingegen ist eine dauerhaft erhöhte Proteinurie ein wichtiges, wenn auch unspezifisches Zeichen für eine Erkrankung der Nieren und ableitenden Harnwege.
Während der sogenannte Eiweißfehler von pH-Indikatoren an anderer Stelle Kopfzerbrechen bereitet, wird er zum Nachweis von Protein per Teststreifen sogar aktiv ausgenutzt. Der ­Eiweißfehler beruht darauf, dass in einem bestimmten pH-Bereich die freien Aminogruppen des Proteins direkt mit dem Indikator Tetrabromphenolblau reagieren und ihm Protonen entziehen. Die auftretende Farbänderung von Grün nach Gelb kann zur semi-quantitativen Bestimmung der Protein­konzentration verwendet werden, obwohl in der Lösung so keine pH-Wert-Änderung stattfindet.
Zur Früherkennung einer beginnenden Nierenschädigung bei Risikopatienten, zum Beispiel mit Diabetes und Hypertonie, hat sich die sensitive ­Messung von Albumin im Urin als besonders aussagekräftig erwiesen. Als wichtigster früher Indikator für eine Nephropathie gilt heute die Mikroalbuminurie mit einer dauerhaft leicht ­erhöhten Ausscheidung bis 200 mg/l Albumin.
Herkömmliche Teststreifen erfassen Albumin erst ab 150 bis 300 mg/l. Urinalbuminkonzentrationen unter 150 mg/l liegen damit unter der Nachweisgrenze, sodass sie das Erfassen einer Mikroalbuminurie nicht erlauben. Daher sollten Risikopatienten bei negativem Resultat zusätzlich mit einem geeigneten Test auf Mikroalbuminurie getestet werden. Eine Nephropathie im frühen Stadium kann durch eine medikamentöse Therapie, zum Beispiel mit ACE-Hemmern, aufgehalten oder wesentlich verzögert werden.
Warnzeichen Erythrozyten und Hämoglobin
Viel zu oft wird Blut im Urin (Hä­maturie) als banales Symptom einer Harnwegs­infektion abgetan. Doch spätestens wenn der Patient die Blut­beimengung mit bloßem Auge (Makro­hämaturie, sichtbar ab etwa 1 ml Blut je Liter Urin) durch eine rote Verfärbung bemerkt, sollte er umgehend einen Arzt aufsuchen.
Hinter einer Hämat­urie können sich verschiedene urologische und internistische Erkrankungen verbergen. Ursachen sind meist Läsionen der Harnwege, der Prostata und der Nieren durch Steine, Tumoren und Entzündungen.
Im Gegensatz zu Makrohämaturie ist eine Mikrohämaturie nur mikroskopisch oder per Teststreifen nachweisbar. Der Teststreifen kann 10 Erythrozyten/µl nachweisen, entsprechend 1 µl Blut oder 0,15 mg freiem Hämoglobin je Liter Urin. Das Testfeld findet mit gleicher Empfindlichkeit Erythrozyten, freies Hämoglobin (nach Lyse der Erythrozyten) und Myoglobin (nach Muskelverletzungen).
Der Nachweis beruht auf der Pseudoperoxidase-Aktivität des Hämo- und Myoglobins. Die Oxidation eines Farb­indikators durch ein organisches Hydro­peroxid bewirkt einen Farbumschlag von Orange nach Grün. Intakte Erythrozyten erscheinen im Testfeld als vereinzelte grüne Punkte.

Leukozyten zeigen Infektion an
Das Auftreten von Leukozyten im Urin (Leukozyturie) ist ein Leitsymptom entzündlicher Erkrankungen der ableitenden Harnwege, der Genitalien und der Nieren.
Hierzu zählen Infektionen durch Bakterien, Viren, Parasiten und Hefen, aber auch die Analgetika-Nephropathie, Intoxikationen oder Tumore. Ein positiver Leukozyten-Nachweis tritt daher oft zusammen mit Blut, Proteinurie, Nitrit und hohem pH-Wert auf.
Im Urin ausgeschiedene Leukozyten sind nahezu ausschließlich Granulozyten, deren Enzymaktivität spezifisch erfasst wird. Die zellulären Esterasen katalysieren die Hydrolyse eines Indoxylesters, das freigesetzte Indoxyl reagiert mit einem Diazoniumsalz weiter zu einem violetten Farbstoff.
Zahlreiche Antibiotika wie Nitrofurantoin, Imipenem und Meropenem, Tetracyclin, Cephalexin, Gentamicin sowie der ­ß-Lactamase-Hemmstoff Clavulansäure verfälschen die Reaktion.

Glucose zur Überwachung des Diabetes
Die Messung der Glucose im Urin bietet in erster Linie eine einfache Methode der Überwachung des Diabetes ­mellitus.
Beim Gesunden wird Glucose glomerulär filtriert und nahezu vollständig im Tubulus rückresorbiert. Erst bei Überschreiten der Nierenschwelle, das heißt der Rückresorptionskapazität der Nieren (> 180 mg/dl), tritt Glucose im Urin auf (Glucosurie).
Die Nierenschwelle ist individuell verschieden. Deshalb darf vom Uringlucosewert keinesfalls auf den Blutzuckerspiegel geschlossen werden. Aufgrund der inzwischen sehr präzisen und verfügbaren Blutzuckerbestimmung aus Kapillarblut hat der Glucosenachweis im Urin nur noch eine untergeordnete Bedeutung.
Der Nachweis beruht auf folgender Reaktion: Die Glucoseoxidase katalysiert im ersten Schritt spezifisch die Bildung von Gluconolacton und Wasserstoffperoxid aus Glucose. Mithilfe des entstandenen Wasserstoffperoxids oxidiert eine Peroxidase den Indikator 3,3′,5,5′-Tetramethylbenzidin zu einem blauen Farbstoff, der semiquantitativ erfasst wird.

Ketone entstehen bei Stoffwechselentgleisung
Ketonkörper wie Acetessigsäure, ß-Hydroxybuttersäure und Aceton entstehen durch einen erhöhten Fettabbau (Lipolyse) infolge einer unzureichenden Kohlenhydratzufuhr und werden renal ausgeschieden (Ketonurie).
Eine isolierte Ketonurie findet sich bei Mangel­ernährung, Fasten oder besonders protein- und fettreicher Kost, zum Beispiel ketogener Diät.
Beim absoluten Insulinmangel des Typ-I-Diabetikers zeigen Ketone bei gleichzeitiger Glucosurie eine akute Stoffwechselentgleisung an und erfordern eine sofortige Insulingabe. Andernfalls droht aufgrund des Säurecharakters der Ketone (pH-Testfeld beachten!) eine metabolische Ketoazidose mit einer Übersäuerung des Blutes und Elektrolytverschiebungen sowie der Gefahr eines diabetischen Komas.
Der Nachweis basiert auf der Legalschen Probe, bei der Aceton und Acetoessigsäure mit Nitroprussid-Natrium zu einem violett gefärbten Komplex reagieren.
Arzneistoffe mit Sulfhydryl-Gruppen, zum Beispiel Captopril und N-Acetylcystein, sowie L-Dopa-Metabolite stören die Reaktion.

Bilirubin und Urobilinogen bei Leberleiden
Beim Abbau von Hämoglobin entstehen Bilirubin und Urobilinogen.
Bilirubin wird in der Leber durch Verknüpfung mit Glucuronsäure in die wasserlösliche konjugierte Form überführt und über Niere und Darm ausgeschieden.
Im Darm findet die Umwandlung in Uro­bilinogen statt. Die Rückresorbierung des Urobilinogens erfolgt teilweise über einen enterohepatischen Kreislauf. Erst bei sehr hohen Spiegeln wird Uro­bilinogen auch renal ausgeschieden.
Erhöhte Werte weisen immer auf akute und chronische Erkrankungen sowie Funktionsstörungen der Leber hin, zum Beispiel Virushepatitis, Zirrhose, toxische Schädigung und Verschluss der Gallengänge.
Bei einem gesteigerten Abbau von Erythrozyten (hämolytische Anämie) mit vermehrter Hämoglobinfreisetzung findet man ebenfalls erhöhte Bilirubinwerte.
Konjugiertes Bilirubin koppelt mit diazotiertem Dichloranilin zu abgestuft gefärbtem Azobilirubin. Urobilinogen reagiert in einer modifizierten Ehrlich-Reaktion mit p-Dimethylaminobenzaldehyd und Säure zu einem ­rosaroten Farbstoff.
Arzneistoffe wie p-Aminosalicylsäure und Sulfonylharnstoffe werden aufgrund ihrer Struktur mit erfasst und liefern ein falsch-positives Resultat.

 
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